Fotogrundlagen – ISO, Blende und Belichtungszeit

Bei üblichen Bedingungen und üblicheren Objektivbrennweiten, schafft es die Automatik der Kamera recht gut, die für den Sensor richtige Anzahl an Lichtteilchen (Photonen) auf den Sensor zu lassen. Die sehr gute Antiwackelfunktion erweitert heute diesen Bereich nochmals stark, sodass man auch erst später den Punkt erreicht, dass man ansteht.

ISO: 

Ist ja an sich klar, die „Empfindlichkeit“. Aber es wird nur das Signal verstärkt, das die Photonen am Sensor auslösen. Wenn es sehr wenige sind, dann ist dieses Signal in dem Bereich des Rauschens.
Daher muss man trachten, so viel Licht zu sammeln, dass man deutlich über diesem Rauschen liegt, aber auch nicht so viel, dass man die „Sensor Kübelchen“ überfüllt.
Das Rauschen kann man an sich nur mit der Temperatur beeinflussen. Da wir keine Chipkühlung haben, sollte man halt alles daransetzten, um den Sensor und die Elektronik so kühl wie möglich zu halten.

Wichtig zu merken:
Eine Verdoppelung der ISO bedeutet man brauch nur die halbe Menge Licht und damit die halbe Belichtungszeit.

Blende:

Sie ist üblicher weise unser Gestaltungsmittel in der Fotografie denn: Kleine Blende (=große Zahl) erhöht den Bereich der Schärfe, große (kleine Zahl) reduziert den Bereich der Schärfe erheblich.
Wer schlecht sieht, sieht deshalb im Hellen viel besser, weil unsere „Blende“ im Auge die Iris zugeht.

Wichtig zu merken:
Eine Blende zu (Zahl wird höher) lässt nur die halbe Lichtmenge durch. Bedeutet also man benötigt die doppelte Belichtungszeit. Oder bei gleicher Belichtungszeit muss man die ISO verdoppeln um das zu kompensieren.
Die Blendenreihe ist aber nicht proportional: Hier die Reihe zwischen deren Werte immer ein Verdoppelung ist:

1 1,4 2 2,8 4 5,6 8 11 16 22

Also wenn ich bei F/2  1 Minute belichten muss, braucht es bei F/4 4 Minuten – es sind zwei Blenden unterschied.
Sehr kleine Blenden führen dann allerdings wieder zu beugungsbedingter Unschärfe. Üblicherweise erreicht ein Objektiv seine beste Schärfe wenn man es um 1-3 Blenden abblendet.

…weniger wichtig zu merken, weil man sieht es sogleich, wenn man lichtstarke Objektive anschaffen will: Je licht stärker die Objektive, desto größer und schwerer werden die Objektive (das hat mit Physik zu tun und kann man nicht beeinflussen). Wenn sie dann auch noch höchste Güte bei Offenblende haben sollen, auch überproportional teuer. Günstige Optiken werden erst gut, wenn man sie stark abblendet.
Olympusobjektive sind telezentrisch da sind wenigstens auch die „Konsumerlinsen“ bei Offenblende recht Randscharf.

Belichtungszeit:

Der Sensor braucht ja eine gewisse Anzahl von Lichtteilchen. Bei der angebotenen Lichtmenge die da auf den Sensor trifft durch die Optik braucht es dann diese Zeit um diese Menge zu bekommen.

Wenn sich das Motiv nicht bewegt liegt es an uns, ruhig zu halten dass man nicht verwackelt. Früher bei Kleinbildfilm (KB) hat man gesagt: 1/Brennweite ist die minimale Zeit die man benötigt, damit man nicht verwackelt.
Also bei 300mm Tele (das an einem FT Sensor einem 600mm Objektiv am KB entspricht) sollte man nicht unter 1/600 Sekunde gehen. Unsere Sensoren sind aber bei weitem feiner, als damals die Fotofilme waren. Dafür haben wir aber eine Antiwackeleinrichtung die da sagen wir einem Ungeübten gut 3 Blenden (also 3x so lange) bringen. Also 1/200 sind möglich, mit sehr viel Übung auch wesentlich mehr. Es ist da aber letztlich eine Sache, wie viel Unschärfe durch Verwackeln man akzeptieren will.

Die Belichtungsautomatik ist normalerweise so eingestellt, dass sie über den Sensor verteilt das Licht misst, und die Bildmitte mehr berücksichtigt um zu berechnen, wie lange man belichten muss.
Beim „P“ (Programmautomatik) versucht die Kamera die Zeit so einzustellen, dass man vom Verwackeln her auf der sicheren Seite bleibt und wird die Lichtmenge dann über die Blende steuern.
Wenn man durch den „S“ Modus die Zeit vorgibt, wird die Kamera über die Größe der Blende die Lichtmenge regeln. Beim „A“ Modus, wo die Blende vorgegeben ist wird die Kamera die Zeit anpassen.

Ist es dunkel, und man will kleinen Objekterichtig belichten, braucht man also Punktbelichtungsmessung. Bei sehr kleinen Objekten wird das auch nicht mehr funktionieren, die Kamera misst zu viel dunkles, daher wird sie als Ausgleich zu hell belichten. Unsere kleine Objekte sind viel zu hell und fressen aus.
Umgekehrt zu helle Umgebung geht natürlich auch, und produziert zu dunkle Objekte.
Ein schnelle Methode ist dazu mit +- Blende das zu korrigieren. Das wird an üblichen Fotosituation passen, aber bei sehr kleinen Bildberichen, die man anmessen will oft nicht mehr. Denn: Man müsste beim zweiten Bild genau den selben Punkt treffen. Ist man da nur ein kleinwenig daneben und da ist es viel heller oder dunkler, wird sich ein andere Wert ergeben, auf dessen Basis dann die Belichtungskorrektur ausgeführt wird.

Die einzige Möglichkeit diese Belichtungsautomatik zum umgehen ist der M (manuelle) Modus:  Da gibst Du selbst die Zeit und Blende vor. Durch Probebelichtungen kannst Du dich dann herantasten, dass die Belichtung stimmt.

In Extremsituationen wird man eben schnell die eine oder andere Grenze erreichen.