Triesnecker

Am. 5.12.2019 war es kurz mal klar, und der Mond gerade am weitesten im  Monat von der Erde weg (Apogäum) mit etwas über 404.000 km. Er war zu 65% beleuchtet und seine Liberation war 7° Nord und 1° West.


[in 100% Auflösung auf AstroBin]

Der Krater Triesnecker ist fast genau in der Mitte des Mondes im sogenannten Mare Medii, dem Meer der Mitte zu sehen.

Hier in der 100% Ansicht:

Es ist der einzige Krater, der nach einem Österreicher benannt wurde. Franz Triesnecker wurde im kleinen Dorf Melon zwischen Fels und Kirchberg am Wagram geboren und stieg zum Direktor der Wiener Sternwarte auf. Er berechnete z.B. zwischen 1792 bis 1806 die tägliche Stellung der Himmelskörper voraus und machte sich auch einen Namen als Landvermesser. So erstellte er erste exakte Landkarte von Niederösterreich im Maßstab 1: 72 000.

Er war schon zu Lebzeiten einer der bedeutendsten Astronomen und Mathematiker des 18. Jahrhundert.

Der nach im benannte Krater hat 25 km Durchmesser und ist  2800m tief.

Rechts des Kraters kann man gerade noch Rimbae Triesnecker ausmachen, eine 200 km lange und 2 km breite Rille.  Rechts daneben in der Mitte auf Höhe des Kraters kann man noch Triesnecker F sehen, ein Krater mit 3,2 km Durchmesser.

Perigäum & Apogäum

Die Mondgrößen bei Perigäum & Apogäum

190914 & 180101 Mond am nächsten und fernsten (Perigäum & Apogäum)

 

Der Mond umkreist die Erde einmal in 27 Tagen und fast 8 Stunden.
Die Bahn ist ziemlich exzentrisch und so steht er dann dabei ca. einmal im Monat ganz nahe (=Perigäum) mit 356.410 km und im Apogäum (=am weitesten weit weg) 406.740 km weit weg.

Damit erscheint er uns in einer Größe von 29,4′ und 33,5′ Winkelminuten, also ca. 0,5 Grad (=30′)

Die Größe der Sonne schwankt hier nur zwischen 31,5′ bis 32,5 Winkelminuten. Daher gibt es ja totale (mehr oder weniger lange, je nach Mondgröße) und ringförmige Sonnenfinsternisse.

Der Unterschied zwischen dem kleinsten Vollmond (wie am 14.9.2019) und dem Größten (Super Super Vollmond) ist dann max. ca. 14% ** (so der Unterschied 1 Euro / 2 Euromünze)

** Genau zwischen 12,5%-14,1% wenn man die Daten zwischen den Jahren 1550 bis 2650 betrachtet.

Man braucht jetzt aber nicht die Panik haben, keinen Supervollmond in den nächsten 10 Jahren zu sehen. Der Unterschied zwischen sehr nahe und nicht ganz so sehr nahe, spielt sich in Hunderten km (so um die 200-400km) ab und ist daher kaum relevant für unsere Gerätschaften, fürs Auge sowieso.

So kommen wir im Durchschnitt alle 13,6 Monate zu einem Super-Mond und Super-Mini Mond 

Der nächste Super Super Vollmond ist gegen Weihnachten 2026 wer es sich anstreichen will….

Und dass sich der Mond pro Jahr um 3,8 cm von der Erde entfernt ist nur für die Relevant, die auf Totale Sonnenfinsternisse stehn und schon die Termine gebucht haben:
Sie können getrost alle Termine nach 550 Mio. Jahren streichen, denn dann geht sich eine totale Sonnenfinsternis nicht mehr aus, weil der Mond zu klein ist um die Sonne noch ganz bedecken zu können..

Hier habe ich mir jetzt das Bild des letzten Super Super Vollmond (1.1.2018) herausgesucht und in der selben Vergrößerung den letzten Super Super Mini-Mond (14.1.2019) hineinkopiert

 

 

Farben des Mondes

190217 Mond 95% - Mondfarben

Abseits der Farbverfälschungen durch unsere Erdatmosphäre, ist der Mond ja relativ weiß/grau. Zu kalt für stimmungsvolle Bilder mit Mondlicht.

Allerdings sind sehr wohl leichte Farbunterschiede am Mond nachweisbar, die man durch extrem starke Anhebung der Farbsättigung hervorzaubern kann.
Das klappt natürlich nur, wenn man vorher einen Farbstich vollständig beseitigt hat, sonst verstärkt man nur diesen Farbstich.

Die verschiedenen Farben kommt durch unterschiedliche Zusammensetzung der Mineralien zustande: Blau Farben kennzeichnen Bereiche mit Basalt mit höherem Anteil an Titan neben Eisen (>7%Ti >15%Fe). Besonders hoch im Meer der Ruhe (Mare Tranquillitatis), da wo der erste Mensch den Mond betrat.
Mehr rötlich deutet auf höhere Kalium und Natriumkonzentrationen im Feldspat hin. Weiße Bereiche zeigen die Hinterlassenschaften jüngerer Einschläge.

Auch wenn die Verbindungen dieser Elemente auf der Erde farblos oder weiß sind: Man darf nicht vergessen: Da oben, ohne den Schutz durch Magnetfelder und einer Atmosphäre prasselt stetig harte Strahlung auf die Oberfläche herab und erzeugt Stoffverbindungen, die bei uns so nicht stabil wären.

In Groß gibt es obiges Bild bei AstroBin

Mondfinsternis 21.1.2019

Das war sie nun, die letzte Totale Mondfinsternis für 10 Jahre.

Wie durch ein Wunder klarte der Himmel am frühen Morgen rechtzeitig zur Mondfinsternis auf. Bei -8 Grad und 92% Luftfeuchte schon eine ziemliche Herausforderung zeitig am Morgen aufzustehen.

Gegen 5:30 trat der Mond sichtbar in der Erdschatten, zwischen 5:50 und Morgendämmerung zog sich dann die Totalität. Das Maximum war um 6:15.
Damit war der Mond dann schon sehr tief am Horizont, und gegen 6:30 setzte die Morgendämmerung ein.

Durch die große Erdnähe von 356.000km war er mit 33,31 Winkelminuten auch recht groß.

190121 Totale Mondfinsternis

in Groß auf Astrobin

27.7.2018 Totale Mondfinsternis

 

Die längste Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts fand am 27.7.2018 statt. Das ganze garniert mit weiteren Attraktionen:
Der Mond erreichte auch gerade seinen weiteste Entfernung von der Erde, und es war somit der kleinste Vollmond im Jahr.
Der Mars war auch gerade in Opposition (5,9 Grad unterhalb des Mondes). Da er dieser Tage mit 57 Mio Km so nahe der Erde steht wie erst wieder 2035 war er sogar heller als Jupiter. Ein wunderbarer Anblick der zwei roten Himmelskörper:

180727 Mondfinsternis - Mars Opposition (5.9 °)

Die Beobachtung gestaltete sich als nicht ganz einfach, denn Anfangs sah es ganz so aus, dass das Wetter nicht mitspielte.

Etwas nach der Hälfte des Ereignisses gaben die Wolken die Sicht frei. Der tiefe Stand im Südosten machte die Sache nicht einfacher.

180727 Totale Mondfinsternis 2018

Apollo 11

Ziemlich in der Mitte des Bildes liegt das Meer der Ruhe (Mare Tranquillitatis):

170402 Mond

(In Originalauflösung auf AstroBin)

 

und hier war die erste bemannte Mondlandung (1:1 Ausschnitt aus dem Originalbild von oben)

170402 Apollo11 - Mare Tranquillitatis

Zu den Größen der Strukturen: Der Krater Moltke hat einen Durchmesser von 6,5km und ist 1,3km tief.  Der Krater Armstrong hat 4 km Durchmesser und ist 50km von der Landestelle entfernt.

28.9.2015 Totale Mondfinsternis

In der Nacht von Sonntag auf Montag fand eine denkwürdige Mondfinsternis statt. Aufgrund der sich spät auflösenden Wolken fast ohne mich. Kurz vor der Totalität gab es größere Wolkenlücken, sodass ich zumindest den „Blutmond“ selbst mal abbilden konnte:

150928 Totale Mondfinsternis 28.9.2015

(Bild in Originalauflösung)

Ein Vollmond im September wird als Erntemond bezeichnet. Erntemond deshalb, weil er in alten Zeiten, wo noch kein künstliches Licht bei der Feldarbeit möglich war, er genügend Licht spendetet um auch Nachts mit der Ernte voranzukommen.

Er war noch dazu ein „Supermond“.  So nennt man einen Vollmond, wenn die Mondbahn genau zu Vollmond der Erde am nächsten kommt. Genau das war um 4:11 morgens, genau mit dem Eintritt des Mondes in den Kernschattens der Erde. Das Streulicht der Erdatmosphäre färbt ihn dabei dunkelrot. Da er so nahe war, dauerte diese Totalitäsphase mit etwas über 1 Stunde und 12 Minuten auch extrem lang.

Eine Mondfinsternis ist an sich nicht gar so selten, aber die nächste Mondfinsternis mit ähnlicher Qualität wir erst am 8.10.2033 stattfinden.

Blue Moon

201029 Mond 97% 2 Tage vor "Blue Moon" im Oktober 2020

Als „Blue Moon“ bezeichnet man heute, wenn innerhalb eine Monats zwei Vollmonde stattfinden. Da es nur alle 2,4 Jahre vorkommt, steht es Umgangssprachlich im englischsprachigen Raum für „alle heilige Zeiten“ eben für ein seltenes Ereignis. Natürlich ist das häufiger bei Monaten mit 31 Tagen, und im Februar sehr selten, wo es vorkommt, dass kein Vollmont ist. Dadurch steigt aber gleich die Wahrscheinlichkeit, dass im März oder April es gleich zwei „Blue Moons“ gibt.

Rein wissenschaftlich ist es natürlich nichts wichtiges.

Generell bei Vollmond ist es bei entsprechender Umgebung immer nett, mit einem Teleobjektiv Bilder bei Aufgang des Mondes Bilder zu machen. Die Nähe zu uns bekannten Objekten lässt ihn dann auch eindrucksvoll groß erscheinen.

Hier der „Blaue Mond“ vom 31.7.2015 mit der Kirche in Engabrunn

150731 Blue Moon

Im Fernrohr gibt der Vollmond mangels Schattenbereichen kaum was her – aber trotzdem:

150731 Blue Moon

Mit besserer Bildverarbeitung schafft man auch soetwas:

161113 SuperMond 11/2016

(50% Auflösung auf AstroBin – denn mehr gibt es nicht her)

Wesentlich mehr sieht man schon, wenn er noch nicht voll ist. Gerade in der Nähe des Terminators (Hell/Dunkelgrenze) erkennt man durch die Schatten sehr viel mehr an Details:

160317 Mond

(volle Auflösung auf AstroBin)

 

 

 

Unser Mond

Supermond 10.8.2014
Mond

Unser nächster Begleiter, der Mond. Galileo Galilei entdeckte am 7. Jänner 1610 beim Beobachten mit seinem erstem Fernrohr die ersten weiteren Monde an unserem größtem Planeten im Sonnensystem, dem Jupiter, die Galileische Monde. Die Planeten im Sonnensystem sind voll von Monden, oft ist es nicht mehr leicht zu entscheiden: Ist es schon ein Mond, oder nur ein größerer Steinbrocken.

Unser Mond ist relativ nahe, so nahe dass wir ihn Ende der 60er Jahre sogar besuchen konnten. Mit Apollo 11 landet der erste Mensch auf der Mondoberfläche. Die Umlaufbahn des Mondes ist elliptisch und so schwankt der Abstand zwischen dem Perigäum mit 363.300 km und dem Apogäum mit 405.500 km. Wenn der erd-nächste Punkt dann auch noch auf den Tag des Vollmondes fällt, spricht man vom Supermond. Er erscheint uns dann besonders hell, obwohl er nur um 10% größer ist als sonst.

Von der Erde aus betrachtet schneidet die Bahn des Mondes zwei mal im Jahr die Bahn der Sonne. Ist das zufällig bei Vollmond, fällt der Schatten der Erde auf den Mond und wir sprechen von einer Mondfinsternis. Ist das bei Neumond, so verdeckt die Mondscheibe die Sonne. Ein selteneres Ereignis, so eine Sonnenfinsternis. Es ist das wohl beeindruckenste astronomische Ereignis, dass man ohne Hilfsmittel so sehen kann, wie man es von den Bildern her kennt!

Historisch gesehen, wurde die Umlaufbahn der Gestirne schon über tausende Jahre genau vermessen, denn wer die Zusammenhänge kannte, konnte das für sich nutzen: Wissen ist Macht!