Asteroid 2023 DZ2

Am 25.3.2022 flog wieder ein Asteroid nahe der Erde vorbei: Asteroid 2023 DZ2

Gegen 18:00 Uhr zog bei uns eine Sturm und Regenfront durch. 3 Stunden nach Frontdurchgang begann es vom Westen her tatsächlich aufzuklaren. Die Vorhersagen stimmten also recht gut.

Im Osten dauerte es dann noch so bis 21:50, bis es wohl wirklich klar wurde und auch die nötige Tiefe erreicht wurde um den ca mag +10 vorhergesagten Asteroiden zu sehen. Die nötige Tiefe überprüfte ich an schwachen, aber noch gut sichtbaren Sternen im Bildfeld. Die waren auf mag +12 – also 5x dunkler. Die auf den Einzelbildern erreichte tiefe sollte also passen.

Man muß auch bedenken: Wenn ein Objekt nicht am selben Punkt am Sensor bleibt, sondern während der Belichtung noch wandert, wird die Helligkeit aber noch weniger sein, weil ja das Licht auch verteilt wird….

Ich hatte zwei Fotoapparate eingesetzt:

Fixpunkt im Bildfeld war die helle Spica, die um diese Zeit noch recht tief im Osten stand. Die setzte ich links oben ins Bildfeld, denn der Asteroid sollte ja unterhalb vorbeiziehen.

230325 Sternbild Jungfrau beim Aufgang
Eine Kamera war an einem fixem Stativ mit dem 45mm Objektiv.
Da wandern die Sterne dann nach oben durchs Bild, der Asteroid wanderte aber wesentlich langsamer in der Gegenrichtung zu den Sternen durchs Bildfeld.
Eine zweite Kamera war mit dem 75mm Objektiv auf einer Nachführung. Da bleiben die Sterne dann am selben Ort, aber der Asteroid wandert stärker durchs Bildfeld.
23032 Asteroid 2023 DZ2 Crop
auf Astrobin:https://astrob.in/fy4nbm/B/
Die Belichtung passte ich an die Helligkeit des Bildes an: genügend hell sollte das Bild sein. Limitierung sollte (wie meist) der des Himmelshintergrund sein.
Dann suchte ich in den Bildern in der vorhergesagten Region nach einer entsprechenden schwachen Strichspur, die der Asteroid hinterlassen sollte….
Im Bildfeld vom Stativ konnte ich ihn dann entdecken: Da wanderte ja der Asteroid relativ langsam zu den Sternen durchs Bild und sollte ja auch etwas besser sichtbar sein….

 

 

Sonne durch Nebel

Die Sonne hat es bei mir bislang schwer am Neujahrstag 2023 durch den Nebel zu kommen.

So stark gedämpft kann man mit einem Teleobjektiv aber recht leicht ein Bild machen, ohne sich oder die Kamera zu gefährden….

230101 Sonnen durch Nebel

Die Sonne befindet sich ja gerade im Anstieg der Aktivität und so sind jetzt oft viele größere Sonnenflecken oberhalb und unterhalb des Sonnenäquators zu finden.

Zu Beginn des 8-14 Jährigen Zyklus starten sie weit voneinander entfernt. Es Sind Magnetfelder, die da aus der Sonnenoberfläche hervorbrechen und sie haben unterschiedliche Polarität. im Lauf des Zyklus wandern sie dann Richtung Äquator und damit beginnt erneut eine stille Phase und der Zyklus beginnt erneut.

Hier wird es genau erklärt: so ab Minute 23 herum:
Die Sonnenflecken werden alle Nummeriert.  Hier noch ein Link zu den aktuellen Bilder der Sonne in verschiedenen Lichtwellenlängen.

Jupiter Saturn konjunktion

Am 21.12.2020 fand eine sehr enge Begegnung der Planeten Jupiter und Saturn statt. Das ist an sich alle 20 Jahre der Fall, aber eine ähnlich enge bis 0,1 Grad erst wieder in 60 Jahren.

Hier ein Bild vom 18.12.2020 mit dem mFT100-400 Teleobjektiv und dem 1,4x Telekonverter.
Eine Montage aus mehreren Bildserien von 1s, 1/5s 1/15 und 1/50s Belichtungszeit:

201218 Jupiter und Saturn Konjunktion

C/2020 F3 Neowise

Das Weltraumteleskop Neowise (Near-Earth Object Wide-field Infrared Survey Explorer)  entdeckte im März 2020 einen neuen Kometen, dessen Bahn innerhalb der Merkurbahn um die Sonne verlief. Der Sonnennächste Punk wurde am 3. Juli 2020  mit nur 44 Mio. km erreicht, die Merkurbahn kreuzte er am 12. Juli.   Diese Passage überlebte der ca. 5 km große Komet und er wurde dann zunächst bei uns am Morgenhimmel kurz vor Sonnenaufgang sichtbar, später dann bis vor Mitternacht am Abendhimmel und dann am Morgenhimmel.
Am 23. Juli wird er in 103 Mio km an der Erde vorbeifliegen, der nahe Vorbeiflug am Jupiter wird seine Bahn so verändern, dass er erst um das Jahr 8704 wieder ins innere Sonnensystem zurückstürzen wird.
Er müsste die Erde schonmal um das Jahr 2399 v. Chr. besucht haben.

Der Staubschweif war eindrucksvoll mit freiem Auge zu sehen, der zarte feine Schweif aus ionisierten Gas hatte bis zu 25 Grad am Himmel.

Hier mein Bild vom 13.7.2020, entstanden 10 Minuten vor und nach Mitternacht.

200713 C/2020 F3 Neowise

in Groß auf Astrobin

Weblink:
WikiPedia: C/2020 F3 Neowise
Volksternwarte Bonn: Spektroskopische Analyse

Merkur

Merkur ist unsere innerster Planet. Entsprechend schwierig ist es ihn zu beobachten, weil er nie weit der Sonne steht.

Wenn er aber weit quer ab der Sonne steht, kann man ihn als kleinen hellen „Stern“ mit  mag 0 (durch den Tiefen stand in der Atmosphäre) ca 45-90 Minuten nach Sonnenuntergang oder Aufgang (je nach dem) finden.

Er ist dann von uns ca 1 AE Astronomische Einheit (=Abstand Erde – Sonne) also 150 Mio km von uns entfernt. Er hat dann eine Größe von  6,7 Bogensekunden und zeigt dann natürlich auch entsprechend Phase.

So tief in der Atmosphäre ist das 8 fache an Luftmasse zum Zenit zu überwinden, so ist es entsprechend schwierig gute Bilder davon zu erhalten.

Ein Bild vom 8.2.2020

200208 Merkur 60% Beleuchtet  6,7 arcsec

149.880 Mio Km 1.002AE 60,2% Beleuchtet, Größe 6,72″

Triesnecker

Am. 5.12.2019 war es kurz mal klar, und der Mond gerade am weitesten im  Monat von der Erde weg (Apogäum) mit etwas über 404.000 km. Er war zu 65% beleuchtet und seine Liberation war 7° Nord und 1° West.


[in 100% Auflösung auf AstroBin]

Der Krater Triesnecker ist fast genau in der Mitte des Mondes im sogenannten Mare Medii, dem Meer der Mitte zu sehen.

Hier in der 100% Ansicht:

Es ist der einzige Krater, der nach einem Österreicher benannt wurde. Franz Triesnecker wurde im kleinen Dorf Melon zwischen Fels und Kirchberg am Wagram geboren und stieg zum Direktor der Wiener Sternwarte auf. Er berechnete z.B. zwischen 1792 bis 1806 die tägliche Stellung der Himmelskörper voraus und machte sich auch einen Namen als Landvermesser. So erstellte er erste exakte Landkarte von Niederösterreich im Maßstab 1: 72 000.

Er war schon zu Lebzeiten einer der bedeutendsten Astronomen und Mathematiker des 18. Jahrhundert.

Der nach im benannte Krater hat 25 km Durchmesser und ist  2800m tief.

Rechts des Kraters kann man gerade noch Rimbae Triesnecker ausmachen, eine 200 km lange und 2 km breite Rille.  Rechts daneben in der Mitte auf Höhe des Kraters kann man noch Triesnecker F sehen, ein Krater mit 3,2 km Durchmesser.

Perigäum & Apogäum

Die Mondgrößen bei Perigäum & Apogäum

190914 & 180101 Mond am nächsten und fernsten (Perigäum & Apogäum)

 

Der Mond umkreist die Erde einmal in 27 Tagen und fast 8 Stunden.
Die Bahn ist ziemlich exzentrisch und so steht er dann dabei ca. einmal im Monat ganz nahe (=Perigäum) mit 356.410 km und im Apogäum (=am weitesten weit weg) 406.740 km weit weg.

Damit erscheint er uns in einer Größe von 29,4′ und 33,5′ Winkelminuten, also ca. 0,5 Grad (=30′)

Die Größe der Sonne schwankt hier nur zwischen 31,5′ bis 32,5 Winkelminuten. Daher gibt es ja totale (mehr oder weniger lange, je nach Mondgröße) und ringförmige Sonnenfinsternisse.

Der Unterschied zwischen dem kleinsten Vollmond (wie am 14.9.2019) und dem Größten (Super Super Vollmond) ist dann max. ca. 14% ** (so der Unterschied 1 Euro / 2 Euromünze)

** Genau zwischen 12,5%-14,1% wenn man die Daten zwischen den Jahren 1550 bis 2650 betrachtet.

Man braucht jetzt aber nicht die Panik haben, keinen Supervollmond in den nächsten 10 Jahren zu sehen. Der Unterschied zwischen sehr nahe und nicht ganz so sehr nahe, spielt sich in Hunderten km (so um die 200-400km) ab und ist daher kaum relevant für unsere Gerätschaften, fürs Auge sowieso.

So kommen wir im Durchschnitt alle 13,6 Monate zu einem Super-Mond und Super-Mini Mond 

Der nächste Super Super Vollmond ist gegen Weihnachten 2026 wer es sich anstreichen will….

Und dass sich der Mond pro Jahr um 3,8 cm von der Erde entfernt ist nur für die Relevant, die auf Totale Sonnenfinsternisse stehn und schon die Termine gebucht haben:
Sie können getrost alle Termine nach 550 Mio. Jahren streichen, denn dann geht sich eine totale Sonnenfinsternis nicht mehr aus, weil der Mond zu klein ist um die Sonne noch ganz bedecken zu können..

Hier habe ich mir jetzt das Bild des letzten Super Super Vollmond (1.1.2018) herausgesucht und in der selben Vergrößerung den letzten Super Super Mini-Mond (14.1.2019) hineinkopiert

 

 

Farben des Mondes

190217 Mond 95% - Mondfarben

Abseits der Farbverfälschungen durch unsere Erdatmosphäre, ist der Mond ja relativ weiß/grau. Zu kalt für stimmungsvolle Bilder mit Mondlicht.

Allerdings sind sehr wohl leichte Farbunterschiede am Mond nachweisbar, die man durch extrem starke Anhebung der Farbsättigung hervorzaubern kann.
Das klappt natürlich nur, wenn man vorher einen Farbstich vollständig beseitigt hat, sonst verstärkt man nur diesen Farbstich.

Die verschiedenen Farben kommt durch unterschiedliche Zusammensetzung der Mineralien zustande: Blau Farben kennzeichnen Bereiche mit Basalt mit höherem Anteil an Titan neben Eisen (>7%Ti >15%Fe). Besonders hoch im Meer der Ruhe (Mare Tranquillitatis), da wo der erste Mensch den Mond betrat.
Mehr rötlich deutet auf höhere Kalium und Natriumkonzentrationen im Feldspat hin. Weiße Bereiche zeigen die Hinterlassenschaften jüngerer Einschläge.

Auch wenn die Verbindungen dieser Elemente auf der Erde farblos oder weiß sind: Man darf nicht vergessen: Da oben, ohne den Schutz durch Magnetfelder und einer Atmosphäre prasselt stetig harte Strahlung auf die Oberfläche herab und erzeugt Stoffverbindungen, die bei uns so nicht stabil wären.

In Groß gibt es obiges Bild bei AstroBin

Mondfinsternis 21.1.2019

Das war sie nun, die letzte Totale Mondfinsternis für 10 Jahre.

Wie durch ein Wunder klarte der Himmel am frühen Morgen rechtzeitig zur Mondfinsternis auf. Bei -8 Grad und 92% Luftfeuchte schon eine ziemliche Herausforderung zeitig am Morgen aufzustehen.

Gegen 5:30 trat der Mond sichtbar in der Erdschatten, zwischen 5:50 und Morgendämmerung zog sich dann die Totalität. Das Maximum war um 6:15.
Damit war der Mond dann schon sehr tief am Horizont, und gegen 6:30 setzte die Morgendämmerung ein.

Durch die große Erdnähe von 356.000km war er mit 33,31 Winkelminuten auch recht groß.

190121 Totale Mondfinsternis

in Groß auf Astrobin

Mars

180809 Mars

180809 Mars

Auch wenn er uns 2018 recht eindrucksvoll nahe gekommen ist.
Der tiefe Stand und der Einsatz einer normalen Digitalkamera mache es nicht einfach, mehr als ein oranges Kugerl zu sehen.

Beim obigen Bild machte ich etwas mehr als 1100 Bilder. Da wurde dann der kleine Mars mit PIPP herausgeschnitten und in AS!3 mittels drizzle gestackt und das Bild weiterbearbeitet.

Ein Bild vom August 2020 als er noch 90 Mio km weit weg war. Man sieht zumindest das Eis am Südpol

200809 Mars - 90 Mio km

31.10.2020 22:40 Entfernung 70 Mio. km, 20 Bogensekunden

201031 Mars 22:34 20" 70 Mio. km