1979 wurde bei den zwei Sternen in der Bildmitte anhand der Rotverschiebung herausgefunden, dass sie 9 Milliarden Lichtjahre weit weg sein müssen. Es können also nur Quasare sein. Bei genaueren Messungen stellte man fest: Sie scheinen gleiche Eigenschaften und Helligkeitsschwankungen zu haben. An sich sehr sehr unwahrscheinlich. Eine Erklärung war in Form einer Doppelabbildung des selben Objekts durch eine Gravitationslinse schnell gefunden. Das es so etwas geben muss war eine der Konsequenzen der Theorie über die Raumkrümmung an massereichen Objekten, die Albert Einstein 1915 postulierte.
Das war also das erste Objekt, dass man durch einen solchen Effekt sehen konnte. Zwischenzeitlich weiß man, dass in 4 Mrd LJ eine massereiche Galaxie steht, die diesen Effekt auslöst.
Im Laufe der Zeit verfeinerte man die Messungen und man stellte doch Abweichungen fest. Allerdings fand man heraus, dass diese eine Schwankung bei der Komponente A nach 417 Tagen bei Komponente B nachweisbar sind. Des Rätsels Lösung: Der Lichtweg des zweiten Abbildes ist 1,1 LJ länger.
Bei zwei Beobachtungen 2000 und 2001 wurde das dann bestätigt.
Es gibt aber auch noch extra Helligkeitsschwankungen an der B Komponente, was durch eine Planeten in der 4 Mrd LJ entfernten Gravitationslinsengalaxie hervorgerufen werden könnte. Es wäre dann der weitest entfernte Planet den man nachweisen konnte.
Die Helligkeit beider Komponenten liegt bei +16,5 und +16,7 mag. Der Abstand ist mit 6 Winkelsekunden doch recht groß. Die Galaxie die den Gravitationslinseneffekt auslöst hat mag +21,9. Das liegt etwas außerhalb meiner Reichweite.
Zu finden ist das ganze im Großen Wagen – nahe NGC3079.
Schlagwort: UMa
UMa Großer Wagen / Bär
Der große Bär, eigentlich die große Bärin ist ein sehr großes Sternbild
Wer sich nur ein wenig auskennt am Sternhimmel, der kennt aber den auffälligsten Teil des Sternbilds, denr große Wagen:
(in Groß auf AstroBin)
Auf unseren Breiten und natürlich höher im Norden ist das Sternbild zirkumpolar, es ist also das ganze Jahr hindurch zu sehen, wie es um den Nordpol wandert.
Der 2 Stern in der Deichsel des großen Wagens ist ein visueller Dopplestern Mizar und Alcor (das Reiterchen). Wer gute Augen hat, kann dieses Pärchen trennen, weshalb es schon im Arabischen Raum für Augentests bekannt war. In Wirklichkeit dürften es nur zufällig eng stehende Sterne sein. Mizar allerdings ist ein echter Doppelstern, den man mit einem kleinen Teleskop trennen kann:
M101 – Feuerradgalaxie
Von uns aus gesehen die 3. größte Galaxie, nach Andromeda (M31) und Dreiecksgalaxie (M33). Eine der wenigen wo man auch schön von oben auf die Spiralarme drauf sieht. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 7,5 mag kann man sie im Fernglas sehen. Sie ist von uns 22 Millionen Lichtjahre weit weg und übertrifft sie mit einem Durchmesser von 170.000 Lj. die Andromeda Galaxie bei weitem.
Wenn man den Hinteren Teil des Wagenkastens Richtung Polarstern geht, der ja 5x dem Abstand der hinteren Sterne entspricht, kommt man am halben Weg zu Bodes Galaxien – M81 und M82. Sie sind zu unserem lokalen Haufen (wo unsere Michstraße, Andromeda und Dreiecksgalaxie gehören) die nächsten Galaxien und 11,5 und 11,8 Mio LJ weit weg.
im weiten Feld mit IFN :
Eine der selteneren Polarring Galaxien, NGC3718 kann man auch im Sternbild finden:
Großer Bär und Kleiner Bär
Das wohl bekannteste Sternbild ist bei uns wohl der große Wagen. Er ist ja zirkumpolar, was bedeutet, daß man ihn das ganze Jahr über sehen kann, wie er den Polarstern (Nordstern) umrundet.
Genau genommen ist aber der große Wagen nur ein Teil des Großen Bären, der eigentlich Große Bärin heißt (UMa – Ursa Major). Von ihm aus findet man jedenfalls recht einfach den Norden mit seinem Polarstern (Polaris). Der steht zwar nicht ganz exakt im Norden, aber sehr nahe. Hat man Polaris gefunden, kann man auch UMi (Ursa Minor) oder eben den kleine Wagen finden:
Hier auf diesem extremeren Weitwinkelbild (28mm KB-Brennweite) sieht man die zwei Sternbilder, vor allem aber die große Ausdehnung des UMa:
Wenn man das obige Bild etwas in Erinnerung hat, ist es dann schon einiges leichter, sich zurechtzufinden:
Die sehr hellen Sterne des großen Wagen fallen ja leicht auf. Die Deichsel des Waagen bilden den Schwanz der großen Bärin. Vom hinteren Kasten des Großen Waagen ausgehend braucht man nur 5x den Abstand der hinteren Sterne verlängern und man kommt auf den hellen Polarstern.
Weiters eingezeichnet die Helligkeit im mag, wo man abschätzen kann, wie gut der Himmel gerade ist.
Weitere Beiträge hier:
UMa – Großer Wagen – große Bärin
UMi – Kleiner Wagen / Bär