C/2020 F3 Neowise

Das Weltraumteleskop Neowise (Near-Earth Object Wide-field Infrared Survey Explorer)  entdeckte im März 2020 einen neuen Kometen, dessen Bahn innerhalb der Merkurbahn um die Sonne verlief. Der Sonnennächste Punk wurde am 3. Juli 2020  mit nur 44 Mio. km erreicht, die Merkurbahn kreuzte er am 12. Juli.   Diese Passage überlebte der ca. 5 km große Komet und er wurde dann zunächst bei uns am Morgenhimmel kurz vor Sonnenaufgang sichtbar, später dann bis vor Mitternacht am Abendhimmel und dann am Morgenhimmel.
Am 23. Juli wird er in 103 Mio km an der Erde vorbeifliegen, der nahe Vorbeiflug am Jupiter wird seine Bahn so verändern, dass er erst um das Jahr 8704 wieder ins innere Sonnensystem zurückstürzen wird.
Er müsste die Erde schonmal um das Jahr 2399 v. Chr. besucht haben.

Der Staubschweif war eindrucksvoll mit freiem Auge zu sehen, der zarte feine Schweif aus ionisierten Gas hatte bis zu 25 Grad am Himmel.

Hier mein Bild vom 13.7.2020, entstanden 10 Minuten vor und nach Mitternacht.

200713 C/2020 F3 Neowise

in Groß auf Astrobin

Weblink:
WikiPedia: C/2020 F3 Neowise
Volksternwarte Bonn: Spektroskopische Analyse

Komet Lovejoy C/2014 Q2

Mein erster Komet!

Lovejoy beehrt uns ab Mitte Jänner. Visuell ist er mit 4 mag an der Sichtbarkeitsgrenze eines guten Sternenhimmels, nur welcher von den Punkten ist es? Wer eine Digtalkamera hat, kann ihn aber leicht identifizieren, einfach mit erhöhter ISO (1600-3200) auf einem Stativ mit ca. 50-100mm Tele auf die richtige Sternenregion halten. Er ist eindeutig als grüner Fleck zu erkennen. In weiterem Verlauf des Jänners wird er sich in Richtung Sonne bewegen, als weiter westlich zu sehen sein.

Der Kern mit seinem Koma ist wie schon geschrieben stark grün/blau, der Schweif einiges schwächer, aber sehr lang. Eine Fotooptik um die 200-300mm wäre da schon richtig, aber man sollte dann schon 1 Stunde Belichtungszeit aufwenden. Das geht natürlich nur mit entsprechender Nachführung mit Guiding, bleibt also eher den Profis vorbehalten.

Ich hab mich natürlich auch versucht: So einfach er auf einem großflächigen Foto zu finden ist, ihn im Sucherfernrohr (Fernglas) zu finden ist entsprechend schwieriger. Hat man ihn gefunden, sieht der große nebeligen Fleck, durchaus nett aus, auch im Teleskop mit großem Gesichtsfeld (26mm Okular).

Am 12.1.2014, vor allem aber am 13.1. gab es nach langen Monaten des Wartens endlich mal ein recht klare Nacht, entsprechend die Bilder der vielen Hobbyastronomen in der Foren. So Atemberaubend die hochgeladenen Bilder auch waren: Sie zeigen eines, ohne Beherrschung von EBV (elektronischer Bildverarbeitung) kommt man da nicht annähernd hin. Es gibt zwar diverse Tools, die einem wichtige Schritte abnehmen, aber im Grunde muss man letztendlich noch im Photoshop zusammenführen. Man muß es klar sagen: Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus.

Das Koma des Kometen ist recht hell, der Schweif relativ schwach. Der Komet bewegt sich recht stark zu den Hintergrundsternen. Ein Standartfunktion ist in der Astrofotografie, mehrere Einzelbilder aufaddieren (stacken). Vorher muss man sie natürlich Deckungsgleich bringende (registrieren).

Bei Stacken des Kometen wird das Koma um den Kern natürlich viel größer, dafür tritt aber der Schweif deutlicher hervor. Bei der Ausrichtung der einzelnen Bilder kann man entweder auf die Sterne als Bezugspunkt gehen, dann aber verschiebt sich der Komet, oder auf den Kometen, dann sieht man aber die Sterne x-fach abgebildet, oder bei viele Bildern die Sterne als Strichspuren. Mit Softwarehilfe kann man das Rechnen lassen. Kompromiss ist es aber allemal. Man sollte auch bedenken, dass die Vorgänge um den Kometen sehr dynamisch sein können, also auch lange Belichtungsserien die zusammengerechnet werden nicht unbedingt diese Unterschiede zeigen. Es ist in etwa so, wie wenn man versucht, Bilder einer flackernden Kerze über einen längeren Zeitraum zu verrechen.

Hier mal meine ersten Versuche:

   
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C by Siggi's Blog
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Ein paar kurze Infos zum Komet Lovejoy C/2014 Q2

Es war bereits der 5. Komet, den der Australische Hobbyastronom Terry Lovejoy entdeckte. Damals hatte er eine Helligkeit von 15 mag, also sehr schwach, Mitte Jänner, als er in ca. 70 Millionen km zwischen Erde und Marsbahn durchflog, stieg sie auf 3,8 mag (13.1.2015) an, damit konnte man ihn an klaren sternklaren Nächten außerhalb größerer Städte sehen. Der Schweif war relativ schwach und strahlte in einem schönen grün. Spektroskopische Analysen zeigten, dass die Farben hauptsächlich von Ionisierten Zweiatomigen Kohlenstoff (C2) stammten. Daneben auch noch di-Cyankohlenstoff (CN2)2. Der Schweif wurde bis 8 Grad (16fache der scheinbaren Mondgröße) lang. Relativ zur Sonne bewegte er sich mit um die 130.000 km/h. Die Größe des Kerns wurde auf ca. 200m geschätzt eventuell sogar 500 m. Damit der größte seit 40 Jahren!