Dem Orion Nebel ins Zentrum geblickt

Wer schon mal ohne Hilfsmittel versucht hat, den Orion Nebel zu sehen, der kann an dunklerem Himmel unterhalb der 3 Gürtelsterne das sogenannte Schwertgehänge und kann da ein schwaches „Sternchen“ (mag +4,5) entdecken.
Wer ein Fernglas oder Teleobjektiv zur Hand nimmt, der wird 4 Sterne erkennen. Die sogenannten Trapez Sterne (wegen der Anordnung).

Sie laufen unter dem Namen Theta1 Orionis = θ1 Ori
Theta2 ist der Erste der hellen 3 Sterne links hinter der Schockfront.

Zum Trapez: Von den 4 Sternen Theta1 C / A / B / E ist optisch schon leicht erkennbar C am hellsten. Mit 40 Sonnenmassen ist er ein sehr massereicher Stern und mit 50.000 Grad sehr heiß. Sogar der heißeste Stern, den wir mit freiem Auge sehen können. Er leuchtet 200.000 fach heller als unsere Sonne. Seine großteils harte UV-Strahlung regt das Gas des Orion zum Leuchten an. Ohne ihn würde wir hier kaum etwas sehen.
Das rote Licht ist wie immer der Wasserstoff, Sauerstoff in Blau ist kaum vorhanden, sondern kommt vom reflektiertem Sternenlicht (Reflexionsnebel).

Die Sterne des Trapez sind vor 1 – 2,5 Mio. Jahren aus der Gaswolke entstanden und füllen hier in etwa einen Raum von der Größe unseres Sonnensystems. Es sind nicht nur 4 Sterne, sondern sehr komplizierte Mehrfachsternsysteme. Selbst auf diesem 13 Sekunden Bild sind 2 weitere (E & F) zu erkennen.

Der Strahlungsdruck hat regelrecht eine Höhle in den Nebel frei geblasen. Man sieht die Schockfront (S) links. Dabei wurde weiteres Gas destabilisiert was zu größeren dichteren Massenansammlungen führt. Die Vorstufen sind sogenannte Protoplanetare Scheiben (P) die man hier zahlreich sieht. Hier entstehen gerade neue Sterne und Planetensysteme.

Orion Nebel Zentrum

Hier das gesamte Feld

190118 Orion Neble / M42 Zentrum

Hier in Groß auf AstroBin

So viele Sterne man im Orion Nebel auch sehen mag, im Laufe der Zeit sind hier über 3000 Sterne entstanden. Die weitaus meisten sind hinter oder im Nebel versteckt, der aber das sichtbare Licht verschluckt.

Diese Sterne kann man aber im infraroten Licht sichtbar machen, ein paar selbst mit im kurzwelligen IR das CMOS Sensoren unsere Kameras auch zeigen, wenn man den Filter vor dem Sensor entfernt.

So habe ich einen Monat später (auch bei Vollmond, da kann man ja üblicherweise auch nichts ausrichten am stark aufgehellten Sternenhimmel) mal versucht, was meine Klarglasmodifizierte E-PL6 Kamera da sehen kann. Es wurde durch ein IR Filter belichtet, das nur Licht über 742nm durch lässt. Belichtet hatte ich bei F/4 30 Sekunden bei ISO1000.

190214 M42 Zentrum + IR Sterne

Hier in Groß auf AstroBin

In rot, die Sterne, die ich nur im IR Bild gefunden hatte.