LYR – Leier

160515 Leier - LYR anno.
160515 Leier - LYR

Das Sternbild der Leier (Lyra -LYR)  ist zwar nicht sehr groß, aber durch den Hauptstern Wega (oder Vega), leicht am Himmel zu finden. Wega ist nach Arktur der zweit hellste Stern am nördlichen Sommersternhimmel. Im Mai findet man die Wega im Osten aufsteigend, darunter die Milchstraße, die im Sommer dann schon hochsteigt. Im Sommer ist sie bereits nahe dem Zenit. Bei mäßig Licht verschmutztem Himmel findet man das charakteristische Parallelogramm, das vier Sterne (die die Seiten der Leier symbolisieren) bilden.

Wega (α Lyrae) ist  der hellste Stern im Sommerdreieck:

150806 Sternbild Schwan - Adler

 

Die bemerkenswertesten Objekte in der Leier

Wega selbst: Sie ist relativ jung, und wurde mit mag 0 an Helligkeit als Referenzstern verwendet. Aufgrund der Präzessionsbewegung der Erdachse wandert der Himmelsnordpol alle 14.000 Jahre zwischen Polaris und Wega hin und her.

Der berühmte Ringnebel in der Leier (M 57)

190904 M57 & IC1296 crop

Den Ringnebel kann man sich als Torus vorstellen. Von der Erscheinungsform werden solche Objekte als Planetarische Nebel bezeichnet.

Vor ca. 20.000 Jahren hat ein Stern von wohl der Größe unserer Sonne am Ende seiner Lebenszeit, wo er sich aufblähte, einen großen Teil seiner Gashülle abgestoßen.
Im Zentrum blieb der Sterneinüberrest zurück, ein sehr heißer Zwergstern mit so um die 100.000 Grad. Die starke UV Strahlung regt die verschiedenen Elemente zu ihrem typischen Leuchten an:
Ganz Innen um den Zentralstern das dunkle Blau ist die Strahlung des Helium, dann kommt das Grün des Sauerstoff und nahe dem Ring das rötliche ist auch noch Stickstoff. Das viele rote intensive Licht ist H-alpha – die Strahlung des Wasserstoffs.

Eine dünne Gasschicht um den Zentral Stern ändert auch die Helligkeit. So gab es Messungen um die mag 14,2 – 15,8 also Schwankungen die mehr als 2,5x mehr oder weniger Licht entspricht. Mag +15 ist schon recht schwach, der Pluto hat von uns aus gesehen auch mag +14,5 herum.

Der Ringnebel ist sehr komplex aufgebaut, so eine Blumenkranzähnliche Struktur, die man auf Bildern mit sehr großen Teleskopen erkennen kann.
Das schwache etwas rundherum ist also kein Bildbearbeitungsfehler …..

Das ganze ist um die 2200 Lichtjahre von uns entfernt, rechts die kleine Balkenspirale ist dafür um die 250 Millionen Lichtjahre weit weg.

 

Ein sehr schwierig zu trennendes 4 fach System stellt ε-Lyrae dar:

Wer sehr scharfe Augen hat, kann ε1 und ε2 mit freiem Auge trennen, der einen Daumen breit (2 Grad) neben der hellen Wega zu erkennen ist. Das vierfach Sternsystem  ε-Lyrae allerdings zu trennen erfordert schon recht hohes Auflösungsvermögen. Die zwei Komponenten der beiden Doppelsterne sind nur 2,3 bzw. 2,4 Winkelsekunden entfernt.
Komponente A hat eine Helligkeit von 5.02 B: 6,02 C:5,14 D:5,37

180520 E-Lyr

 

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