Wintersternhimmel: ORI-TAU-AUR-GEM-CMi

Der Wintersternenhimmel ist relativ leicht zu erfassen, denn  mit dem Orion hat man einen guten Ausgangsbasis:

160212 Wintersternbilder

160212 Wintersternbilder

Der Himmelsjäger Orion (ORI), mit hoch erhoben linken Arm mit Schwert und rechts das Schild gegen den Stier (Taurus, TAU). Durch die Gürtelsterne geht der Himmelsäquator. Unterhalb des Gürtels, das Schwertgehänge, wo man den Orionnebel (M42) findet. Sehr auffallend links oben der Rote Überriese Beteigeuze und gegenüber unten ein blauer heller Riegel.

Links unten des Orion steht der hellste bei uns sichtbare Stern:  Sirius im Großen Hund (Canis Maior, CMa). Weiter links aber oberhalb, der helle Prokyon im kleinen Hund (Canis minor, CMi). Darüber sieht man zwei helle Sterne: Die markanten Sterne des Sternbild Zwillinge (Gemini, GEM): Pollux und Castor.

Hoch im Zenit glänzt Capella, einer der hellsten bei uns sichtbaren Sterne, im Sternbild Fuhrmann (Auriga, AUR). Capella sieht man bei uns praktisch immer, im Sommer tief am Nordhorizont.

Das Sternbild Stier ist auch recht leicht zu sehen: Der Wuchtige Körper, dessen eine Grenze das Siebengestirn, die Plejaden (M45) bilden. Beim orangen hellen Aldebaran ist der Kopf, den die Hyaden, eine lose Sternhäufung bilden. Links die beiden Sterne sind die zwei Hörner. Hier steht einer der berühmtesten Himmelsobjekte, wenn auch mit mag 9 sehr dunkel: Der Krebsnebel (M1) der Überrest einer Supernovae vor 1000 Jahren.

Die schwache Wintermilchstraße durchzieht links des Orion das eher unscheinbare Sternbild des Einhorn (Monoceros. MON). Das größte Objekt mit vielen scheinbaren Monddurchmessern ist der Rosettanebel (NGC2244), als RO eingezeichnet. Daneben gibt es da noch passend zur Jahreszeit den Weihnachtsbaum und vieles mehr.

Übersichtsbild Stier / Perseus und Fuhrmann 20mm

241130 Stier/Perseus und Auriga bei 20mm

California Nebel – NGC1499 – 135mm

241205 California Nebel / NGC1499

Der Rosetta Nebel (135mm Objektiv)

190206 Rosetta Nebel / NGC2244

Mit dem Fotonewton bei 600mm Brennweite:

250129 Rosetten Nebel, NGC2244 1st light Starizona Nexus 0,75x

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Rosetten Nebel bis Weihnachtsbaum Sternhaufen (135mm)

220106 Rosetten Nebel bis Weihnachtsbaum

Weihnachtsbaum Sternhaufen – NGC2264

231223 (161229) NGC2264 Weihnachstbaum Haufen

(Technische Daten und  bis 2/3 Originalauflösung auf AstroBin)

Auriga/Fuhrmann – FlamingStar – 135mm

241227 Fuhrmann / Auriga

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ORI – Orion

Der Himmelsjäger Orion ist wohl das am leichtesten zu erkennende Sternbild des Wintersternenhimmels

151230 Orion - ORI

151230 ORI - Beschreibung

(in 50%Originalgröße auf Astrobin)

B=der rote Riesenstern Beteigeuze, R=Blauer Riesenstern Rigel; M42=Orion Nebel A=Alnitak

Der Große Orionnebel (M42) ist selbst mit freiem Auge zu erkennen, mit dem Fernglas eine nebeliges Etwas, in dessen Zentrum die 4 Trapezsterne zu sehen sind. Darüber angehängt ist der kleine Orionnebel (M43) und darüber findet man eine weitere Struktur: den „Running Man“. Mit nur 1300 LJ ist er in unserer unmittelbaren Nachbarschaft zu finden. Er ist eine der aktivsten Sternentstehungsgebiete. Dies Sterne bringen den Nebel zu leuchten.

Interessant, aber sehr viel schwächer: Beim Gürtelstern Alnitak ist rechts der Flammennebel: NGC2024( und unter Alnitak der berühmte Pferdekopfnebel (IC434,B33), ein Dunkelwolke:
Einfach aus dem Original 1:1 herausgeschnitten, da sieht man was selbst auf so einem Bild noch erkennbar ist:

151230 ORI - crop 1:1 aus 30mm Bild

mit dem Teleskop (Brennweite 800mm, 14x4min ISO800 F/4)

190208 Pferdekopfnebel

Das markante Sternbild enthält ja viel helle Sterne und diese haben allesamt Namen, hier nur 3 der wichtigsten:

Beim roten (=kalten)  Beteigeuze (α Orionis) hat man einen riesigen Stern vor sich, den man bei heutigen Stand der Technik bereits als Scheibchen abbilden kann (o,o5 arcs). Gegenüber unten rechts im Orion ist der blaue (=heiß) Riese Rigel (β Orionis), der sich auch in einen roten Riesenstern verwandeln wird. Er beleuchtet tauch links eine Dunkelwolke, die sich sehr schwach vom Hintergrund abzeichnet und als Hexenkopfnebel bekannt ist.

Mitte November bis Dezember 2019 sank die Helligkeit von Beteigeuze schnell von mag +0,3 auf unter mag +1,5 ab. Damit ist nur mehr fast so hell wie der rechte Schulterstern Bellatrix (mag +1,7) und auch wesentlich dunkler als der oberhalb rechts stehende orange Riese Aldebaran im Sternbild Stier.
War er bisher so der 10. hellste Stern am Himmel ist er derzeit nur noch unter den 25. Hellsten am Himmel zu finden.

An sich ist es relativ einfach, Orion zu fotografieren: Große und relativ hell und daher kommt man recht schnell zu netten Bildern, im Detail ist aber gerade der Orionnebel sehr schwierig stimmig abzubilden. Er hat extreme Helligkeitsunterschied sodass man viele verschieden lang belichtete Bilder zu einem HDR Bild verarbeiten muss.

Hier ein erster Versuch 9x4min ISO400 und 6x4min ISO200 – HDR

160129 M42 - Orion Nebel (HDR)

Ende 2019 ein neuer Versuch bei etwas besseren Bildbearbeitungskentnissen.
Derzeit nur 1 Belichtungsserie, viel kürzere aber auch viel längere Belichtungen fehlen noch und bedürfen einer dunklen klaren Winternacht:

191230 Orion / M42

(höhere Auflösung bei AstroBin)

Hier trifft der Spruch „Astrofotografie ist zwar einfach, aber beliebig vertiefbar“ vollkommen zu!

Hier ein Blick aufs Zentrum des M42, das Trapezoid

160206 M42 Zentrum - Trapezium

Die Trapez Sterne sind vor 1-2,5Mio Jahren aufgeflammt und blasen das Gas aus dem Zentrum heraus. Links sieht man die Schockfront. Durch die Destabilisierung bilden sich nun weitere protoplanetare Scheiben. Löcher im Nebel wo sich das Gas zusammenballt und dann neue Sterne und Planetensystemen entstehen.

Die Trapez Sterne stehen mit 1,5 LJ sehr eng zueinander und sind ihrerseits Mehrfachsternsysteme. Man sieht die kleine Ausbuchtung bei den zwei Sternen am Bild.

Noch ein Bild mit dem kleinen Lacerta 72/432 APO – schön zu sehen, der „Running Man“

190103 M42 -Orion Nebel

Noch ein Übersichtsbild, wie es ein mFT 75mm (150mm KB Brennweite) zeigt – genau der untere Teil:

190103 Orion

Ein tiefer belichtetes  Übersichtsbild, wie es ein mFT 45mm (75mm KB Brennweite) :

250103 Orion

auf Astrobin in 66% Originalgröße

rechts oberhalb des hellen Rigel zeichnet sich der Hexenkopfnebel ab:

250129 (240104+10) Hexenkopfnebel NGC1909/IC2118

auf Astrobin in 66% Originalgröße

 

Ein kompletter Orion vom mit 25mm Objektiv.

190103 Orion

In Größer auf AstroBin