Großer Bär und Kleiner Bär

Das wohl bekannteste Sternbild ist bei uns wohl der große Wagen. Er ist ja zirkumpolar, was bedeutet, daß man ihn das ganze Jahr über sehen kann, wie er den Polarstern (Nordstern) umrundet.

Genau genommen ist aber der große Wagen nur ein Teil des Großen Bären, der eigentlich Große Bärin heißt (UMa – Ursa Major).  Von ihm aus findet man jedenfalls recht einfach den Norden mit seinem Polarstern (Polaris). Der steht zwar nicht ganz exakt im Norden, aber sehr nahe. Hat man Polaris gefunden, kann man auch UMi (Ursa Minor) oder eben den kleine Wagen finden:

Hier auf diesem extremeren Weitwinkelbild (28mm KB-Brennweite) sieht man die zwei Sternbilder, vor allem aber die große Ausdehnung des UMa:

UMa / UMi - Großer Bär und kleiner Waagen

Wenn man das obige Bild etwas in Erinnerung hat, ist es dann schon einiges leichter, sich zurechtzufinden:

UMa / UMi - Großer Bär und kleiner Waagen

Die sehr hellen Sterne des großen Wagen fallen ja leicht auf. Die Deichsel des Waagen bilden den Schwanz der großen Bärin. Vom hinteren Kasten des Großen Waagen ausgehend braucht man nur 5x den Abstand der hinteren Sterne verlängern und man kommt auf den hellen Polarstern.

UMa / UMi - Großer Bär und kleiner Waagen

Weiters eingezeichnet die Helligkeit im mag, wo man abschätzen kann, wie gut der Himmel gerade ist.

Weitere Beiträge hier:
UMa – Großer Wagen – große Bärin
UMi – Kleiner Wagen / Bär

 

Cepheus – CEP

Das Sternbild des Kepheus sieht einem Haus ähnlich. Man findet es, wenn man den hinterem Schenkel der Kassiopeia verlängert. Dann kommt man zum Alderamin, mit 2,5 mag der hellste Stern dieser Konstellation die anderen Sterne des „Kastens“ findet man dann schon sind aber mit mag 3-3,5 weniger hell. Man kann sie also bei  mittelpächtigen Sternsicht sehen.

1508 Cepheus - CEP

In größer habe ich es auf Astrometry.net geladen

Am Rande der Milchstraße findet man relativ viele Nebel/Dunkelnebel im Sternbild. Bemerkenswert schon mit freiem Auge, bezw. auf jeden Fall mit Fernglas zu sehen der µ Cephei, der berühmte Granatstern (grüner Pfeil). Seine granatrote Farbe deutet schon auf die recht kühle Oberflächentemperatur hin. Er ist der größte mit freiem Auge sichtbare Stern und übertrifft Betelgeuse im Orion bei weitem. Seine Helligkeit schwankt zwischen 3,7 und 5 mag. Der größte am Nördlichem Himmel sichtbare Stern ist vv Cephei (Wiki-Sterngrößen). Er würde in unser Sonnensystem versetzt bis zur Saturnbahn reichen!

Gleich in der Nähe des Granatsterns sieht man einen Rötlichen Fleck: IC 1396 in diesem ist ein Emissionsnebel eingebettet: Der Elefanterüsselnebel

Zwischen Cepheus und Cassiopeia zieht sich die Milchstraße, entsprechen reich ist diese Gegend an Nebeln und Staub.

Zwischen Alderamin und Alfirk, dem hellen Stern im Kasten ist etwas außerhalb der Iris Nebel, ein recht großer heller Reflexionsnebel zu finden:

181013 NGC7023 Iris Nebel

größer auf AstroBin

Gleich unterhalb des Sterns Alfirk findet man den Haifisch Nebel (LDN 1235)

181012 LDN 1235 - Haifisch Nebel / Shark nebula

größer auf AstroBin

 

Schütze – Sagittarius (SGR)

Das Sternbild Schütze ist das Südlichste der Tierkreiszeichen, daher sind die vielen interessanten Objekte von uns aus nicht sehr leicht in ihrer vollen Pracht zu beobachten. Es steht vor dem Zentrum der Milchstraße und entsprechend reich an Hintergrundsternen und Objekten. 25 der 110 Messier Objekte findet man hier.

1507 Schütze - Sagittarius (Sgr)
1507 Schütze - Sagittarius

In Groß auf Astrometry.net

Ein paar Objekte

M22 / NGC 6656

160807 M22

NGC 6818  – „kleiner Schmuckstein – little Gem“ ein kleiner planetarischer Nebel

150721 NGC6818  - Little Gem / kleiner Edelstein (Sgr)

M20 / NGC 6514 Trifid Nebel

160707 M20 Trifid Nebel

(in Groß auf AstroBin)

Der Dreigeteilte Nebel. Die Dunkelwolke Barnad 85 teilt ihn auf. Er ist ein sehr aktiver Ort was Sternentstehung betrifft. Von uns ist er 5200 Lj weit weg und mit einer Flächenhelligkeit von mag +9 relativ hell. Einzig der bei uns tiefe Stand macht ihn zu einem schwierigen Objekt.

M17 / NGC 6618 – Omega Nebel

160801 M17 Omega Nebel (Schwanen Nebel)

(in Groß auf AstroBin)

Auch der zweitgrößte Nebel am nördlichen Sternenhimmel sichtbare findet sich hier: Der Lagunen Nebel – M8:

160730 M8 Lagunen Nebel

Er ist ein ein großes Sternenstehungsgebiet und nur 5400 LJ von uns weg. Der junge  offenen Sternhaufen NGC 6530 im Zentrum,  bringen das Wasserstoffgas zum Leuchten.

Hier noch die Südliche Milchstraße im Sternbild – gut auszunehmen der Trifid und Lagunen Nebel:

160807 Südliche Milchstraße Sternbild Schütze mit M8 und M20
160807 Südliche Milchstraße - wichtigste Objekte

M8 – Lagunen Nebel, M20 Trifid Nebel, M22 Kugelsternhaufen
KB  – Kaus Borealis KM – Kaus Media A-Alnasl
Z – Zentrum der Milchstraße (knapp außerhalb)

170818 M8/M20 Lagunen und Trifidnebel

Zwillinge / Gemini (Gem)

Wie findet man das Sternbild der Zwillinge?

Zumindest die Hautsterne findet man recht leicht, weil sie sehr hell sind: Castor und Pollux. Auch in der Stadt. Links oberhalb des bekanntesten Wintersternbild Orion. Weiter links steht einer der hellsten Sterne des nördlichen Himmels: der Prokyon im Kleinen Hund (Canis Minor/CMi). Rechts im Sternbild des Fuhrmann (Auriga), oberhalb des Sternbildes des Stier (Taurus) ist ein weiterer der hellsten Sterne: Capella.

Zum Vergrößern ins Bild klicken – ganz groß findet man das Bild auf Astrometry.netSternbild Zwillinge

Mit den Namen der Sterne und der scheinbaren Helligkeit in mag (gelb). Bei besten Bedingungen sieht man Sterne bis mag 5-6, in der Stadt oft nur bis mag 1-2

Sternbild ZWillinge

Links des Sterns Wasat findet man ein bemerkenswertes Objekt, der „Eskimo Nebel“, NGC 2392: 100% Ansicht

200123 Eskimo Nebel NGC2392 - 100% Ansicht

Er entstand vor 10.000 Jahren, als ein Stern der Größe unserer Sonne sein äußerer Gashülle ausstieß. Der Verbleibende 20.000 Grad heiße Zwergstern beleuchte nun diesen Nebel.
Von uns ist er 30.000 LJ weg und hat eine Größe von 0,7 LJ. Am Himmel misst er um 0,8 Winkelminuten